Oster.EIER | 2 Egg Benedict

Wenn ein Tag mit einem Frühstück mit Egg Benedict beginnt, dann kann das nur ein guter Tag werden. Allerdings kann Egg Benedict zu jeder Tageszeit glücklich machen. Das vermutlich älteste Rezept stammt aus dem 1894 erschienen Kochbuch The epicurean. A complete treatise of analytical and practical studies on the culinary art (…) von Charles Ranhofer, dem damaligen Chefkoch des Restaurant Delmonico in New York. Ranhofer gilt als der Escoffier der Vereinigten Staaten.

Das Rezept von 1894 lautet:
EGGS À LA BENEDICK (Œufs á la Benedick)
Cut some muffins in halves crosswise, toast them without allowing to brown, then place a round of cooked ham an eighth of an inch thick and of the same diameter as the muffins on each half. Heat in a moderate oven and put a pached egg on each taost. Cover the whole with Hollandaise sauce.

Zum Digitalsat des Buches hier klicken auf archive.org.

Man beachte die Schreibweise Benedick, wie Lord Benedick von Padua in Shakespeares Komödie Viel Lärm um nichts (Much Ado About Nothing); ohne das wir hier eine neue Legende der Namesfindung dieser Speise anstoßen wollen. Im Theaterstück wird keine Eierspeise erwähnt.

Pochierte Eier sind auch unter dem Namen verlorene Eier bekannt, vielleicht weil sie so verloren und verlassen aussehen, wenn sie ihrer Schale beraubt im circa 80 Grad heißen Essigwasser schwimmen.

Kommen wir zur Hollandaise. „Sie ist eine Weltberühmtheit, eine Klassikerin unter den Soßen!“ So steht es im Kochbuch der Firma Braun, unser Objekt / Ei des Tages. Das ist ein wirklich schön gemachtes Kochbuch, in dem unter jeden Rezept die benötigten Küchengeräte in Form von kleinen Zeichnungen abgebildet sind. Natürlich nur Braun-Küchengeräte, wie zum Beispiel die legendäre Küchenmaschine KM 3.

Auch wenn es weder auf noch im Buch erwähnt wird, das Braun-Kochbuch stammt aus der Feder des 1919 in Frankfurt geborenen Autor und Journalisten Horst Scharfenberg, der besonders durch die Aktivitäten als Fernsehkoch bekannt geworden ist: Er begründete und leitet von 1962 bis 1970 den Koch-Club im Südwestfernsehen. Die „ungebrandete“ Variante des Kochbuchs, also ohne Erwähnung des Firmennamen Braun, gab der Verlag zeitgleich heraus: Horst Scharfenberg, Kochbuch für die Hausfrau von heute : über 700 Rezepte mit genauen Angaben für die Zubereitung mit elektrischen Küchenmaschinen. Auch diese Variante befindet sich in der Sammlung der TafelKulturStiftung. Das Buch kann unter der Signatur S 40/3458 in der Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg eingesehen werden.

Ein kleiner „Beifang“ ist mit dem Braun-Kochbuch in unsere Sammlung gelangt. Im Buch fand sich ein kleiner Zettel mit den monatlichen Grundkosten aus dem Jahr 1971.

Eine Ausgabe des Ranhofer’schen Epicurean befand sich mit der Signatur Aq IV/4 in der Bibliothek des alten Kochkunstmuseums des Internationalen Verbands der Köche. Das heutige Kochkunstmuseum hat leider keine Ausgabe im Bestand.

Braun Kochbuch
(Horst Scharfenberg)
Sammlung TafelKulturStiftung
In der Dauerausstellung des Kochkunstmuseums zu sehen.

Oster.EIER
Eine Online-Ausstellung des Kochkunstmuseums

Kuratiert von Mikael GB Horstmann
Zur Übersicht: https://www.tafelkultur.com/museum/ausstellungen/online/

Scheduled Oster.EIER

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